Mittwoch, 9. Januar 2013

Von Thailand nach Laos

Die Tage in Chiang Mai vergingen schnell, obwohl ich auf meiner Pritsche nur wenig Schlaf fand und der Magen anfing, Thai-Food doch nicht so toll zu finden. Dies hinderte mich nicht daran, Ausflüge zu machen wie z.B. ins Elefantencamp, in ein Bergdorf und ein River rafting auf ein paar zusammengebundenen Bambusstämmen. Die Schlangen im Wasser entlockten mir Outback-erprobtem Touri natürlich bloss ein Gähnen. Oder so... Elefanten sind friedlich und faszinierend. Vor allem der kleine 5-monatige.
Reisebekanntschaft war schnell gefunden. Offenbar war ich der erste Gast in einem von zwei Slowenen eröffneten Strassencafé gleich neben meiner Absteige. Bis Sylvester bildete sich eine lustige Stammkundschaft aus aller Welt, so dass ich in fast familiärer Atmosphäre das neue Jahr einläuten konnte.
Speziell sind in Chiang Mai (CM) auch der umtriebige Nachtmarkt und die vielen Hippie-angehauchten Bars und Hostels. Der Rhythmus ist totaaal entspannt. Sogar die Hunde und Katzen pennen auf den Trottoirs (wenn man das so nennen kann) inmitten Verkehr und Fussgänger. Wobei nur Fremde zu Fuss gehen und somit das Ende der Verkehrs-Nahrungskette darstellen. Thais fahren wenn schon Rad oder Roller.
In CM wirst du auf der Strasse nicht angequatscht und es kann es gut sein, dass du der einzige 'Farang' (Fremde) in der Beiz bist. Wie wohltuend! Man darf allerdings keine besonderen Nettigkeiten erwarten, die Bedienung in Essbuden ist wortkarg und frei von Formalitäten. Erste Einflüsse der ehemaligen französischen Präsenz in der Region (Nähe zu Laos) erkennt man an Pétanque-Bahnen und alten Peugeots in den Strassen.

Am 2.1. ging's dann weiter per Bus nach Chiang Rai, also Richtung laotische Grenze. Musste Thailand wg Visum in ein paar Tagen verlassen. CR ist nochmal zwei Nummern kleiner und geruhsamer als CM. Sehr gut. Das dortige "Stammlokal" gehörte einem Norweger Expat. Von seiner Kundschaft liess ich mich zu einer Moped-Ausfahrt aufs Land hinreissen, wo's einen ganz weissen Tempel und entlegenen Wasserfall zu sehen gab. Siehe Fotos. Bin selber stundenlang gafahren und das war einigermassen abenteuerlich. Die Dinger fahren flott, Verkehrsregeln haben Symbolstatus und von einem Helm kannst du träumen. Aber unvergesslich.
Dann ging's ins ländliche Chiang Khong am Mekong Fluss, der dort die Grenze zu Laos ist. Der Bus dorthin war genauso heruntergekommen wie die Strasse auf welcher er fuhr. Und ich war der einzige Farang im Bus. Endlich! Die Einreise nach Laos verlief problemlos und die zweitägige Fahrt den Mekong runter nach Luang Prabang, quasi dem Laotischen Interlaken, ebenfalls. Beim Frühstück am zweiten Bootstag konnten wir Elefanten beim Morgenbad im Mekong beobachten.
Das Boot war aber übervoll und zwei Tage lang in alte Toyotabus-Sitze einzusinken verlangte meinem Rücken alles ab. Egal, man geniesst das Cruisen durch eine noch unberührte Landschaft und plaudert mit Leuten aus aller Welt und inhaliert die ungefilterten Abgase des ins Boot gebastelten Lastwagenmotors. Luang Prabang ist fast schon wie Südfrankreich, recht nette Boutique Hotels und boulangeries und cafés. Aber das Angequatsche ist auch wieder da.

Eine Reise durch Südostasien ist, zumindest für mich, auch eine Auseinandersetzung mit Fragen wie: wie gehe ich damit um, dass überall Abfall herumliegt? Warum verlasse ich meine Comfort zone und setze mich all den Gefahren und Unannehmlichkeiten aus? Mini-Ameisen im Bett sind noch das kleinste Übel.
Ich grüble noch etwas. Sicher ist, dass die Einfachheit des hiesigen Lebens wohltuend ist und deine durch die Zivilisation vernachlässigten Instinkte wieder aufflackern lässt. Und vielleicht schärft es ja wirklich den Sinn für die im Leben wirklich wichtigen Sachen.

Mehr als das Philosophieren beschäftigt mich die aktuell Frage, wie ich es anstelle, abseits der ausgetrampelten Pfade weiterzureisen, ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Den lonely planet habe schon in den Mekong geworfen (also innerlich). We'll see, bin selber gespannt.
Sabai'Dee.








































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