Samstag, 15. Dezember 2012

From AKL to BKK via SYD

Nachdem ich so lange wie mit meinem Flugticket möglich in Neuseeland geblieben war, blieb für Sydney gerade ein Abend und ein knapper Vormittag übrig. Natürlich viel zu kurz aber ein travellers Schicksal, das man in Kauf nimmt. Somit gabs nen Abendspaziergang an den Hafen von Sydney und eine überteuerte hop on hop off Stadtrundfahrt am Vormittag. Am selben Tag flog ich ja noch fast 10 Std nach Bangkok. Obwohl tausende male auf Fotos gesehen, ist das Opernhaus in live eine echt spektakuläre Erscheinung.

Der Klima-, Sozial- und Wirtschaftsschock bei Ankunft in Bangkok war umso grösser. Strategie um zum Hotel zu gelangen: mit modernem ÖV mitten in die Stadt, dann Taxi. Leider Fehlschlag. Taxifahrer in Bkk (Bangkok) verstehen kein englisch, kennen nur teilweise die Adressen und zumindest meiner konnte keinen Stadtplan lesen (man stelle sich das bei uns vor). Also lassen sie dich irgendwo raus und dann guckst du mal. Zum Glück habe ich zuvor auf 100% Rucksack umgestellt und mir am Flughafen einen Stadtplan eingesteckt. So meisterte ich an diesem 28 Std-Tag auch den letzten Teil zu Fuss durch das unbeschreibliche Gewusel dieser 8-Millionen-Stadt. Frage mich gerade, wie sie hier eine Volkszählung durchgeführt haben wollen. Unendlich viele Leute scheinen irgendwie irgendwo auf der Strasse zu leben.

Seit dem Sydney-Flug macht mein Rücken etwas Probleme und so verplemperle ich die Zeit mit schonendem Umherspazieren, bis ich am Montag nochmal zu einem Expat-Osteopathen kann. Wohne aktuell im Westen der Stadt in einem kleinen, total neu gemachten Hotel, ein Bijou nach westlichen Standards und inmitten ärmlichster Umgebung. Dabei günstiger als ein Hostel in Australien. Gefunden auf booking.com und wahrscheinlich ein typisches Beispiel des wirtschaftlich aufstrebenden asiatischen Raums. Weiter werde ich gar nicht erst versuchen, Bkk im Detail zu beschreiben, weil das ein sinnloses Unterfangen wäre. Es bietet von drückender Armut bis zu hypermodernen Shoppingcentern alles, was eine Stadt bieten kann. Eindrücklich sind die Tempelanlagen und Paläste des "Grand Palace", wäre da nicht die Gefahr drohender Erdrückung durch japanische und koreanische Seniorengruppen.
Umso faszinierender ist die Thai'sche Gelassenheit in diesem Durcheinander. Leben und leben lassen scheint das (buddhistische?) Motto zu sein. So ist es durchaus möglich, grosse Strassen wie die Sukhumvit Rd zu Fuss zu überqueren: erster Schritt hinaus um Interesse anzumelden, Lücke abwarten und entschlossenen Schlurfens hineinzielen, und diese Abfolge für jede Fahrspur wiederholen. Sie werden dich nicht überfahren.
Eine andere Reiseregel gilt hier, anders als AUS und NZL, besonders: spricht dich jemand auf der Strasse an, geht es letztlich um Geld. Immer.
Und wieder kann ich mir ein Schmunzeln über die Backpacker nicht verkneifen. Es sei mir verziehen... Alle sind sie eingepfercht im gleichen Quartier und scheinen sich nur in ein paar wenigen Strassen zu bewegen. Notabene dort, wo dich jeder anquatscht um dir irgend etwas anzudrehen. Sogar Mitgliederkarten renommierter Europäischer Golfclubs gibt's zu kaufen. Noch kreativ.
Ich scheine zu der neuen Spezies "iPhone traveller" zu gehören, die sich ihre Ho(s)tels und Flüge auf den Apps buchen und sich damit noch einigermassen abseits der ausgetrampelten Pfade bewegen. Orientierung mit Web 2.0... Man muss dann halt den Rest, also transfer Flughafen-Hotel und Orientierung vor Ort selber organisieren. Es bleibt einiges an Challenge und authentischen Erfahrungsmomenten. Mir passt's und hiermit ein Merci an Adrian und Simon vom GST, die mir last minute geholfen haben, das iPhone auf SIM unlocked zu ändern. Es war ein guter Entscheid!

Scheinbar gewöhnt sich auch mein Magen langsam an die hiesigen Hygienestandards. Gestern habe ich zum ersten Mal Thai food ohne unmittelbare Konsequenzen verzehrt. Und sonst gibts an jeder Ecke für weniger als CHF 3.- Medikamente, für die man in Europa einen Waffenschein bräuchte.
Und ja: das Nachtleben ist genau so verrückt wie die ganze Stadt. Von super hip bis untendurch gibts alles. Sehr cool sind alte VW Busse die zu rollenden Bars umfunktioniert wurden. Siehe Foto. Top of the nutch sind die mondänen Rooftop Bars. Dafür fehlt mir wohl die Garderobe. Und die Sündenmeile ist sündig... Daneben gibts unzählige kleine und grosse Spelunken und Quartierbars, wo man die abenteuerlichsten Leute kennenlernt. Wie immer ein gutes Rezept (gell, Marius).

So, nun tauche ich nochmal ein ins Gewühl und bin dann froh, wenn es mitte Woche an die andamanische Küste unter die Palmen geht. Mal die apps nach billigen Flügen und Hotels checken.

Phub kran mai!

1 Kommentar:

  1. Hey Tschanny. Wieder mal huere geil gschriebe! Wiiter so, gniess es. Und viellicht sötsch meh obe ligge, de git's de viellicht weniger Problem mitem Rügge ;-). Merry Christmas, wo immer au grad bisch!

    Phippu

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